Dieser Pasticciotto ist:
- vegan (original ist er nicht vegan)
- nicht sehr kompliziert in der Zubereitung aber etwas aufwändig
- sehr lecker auch mit einer anderen Füllung (z.B. Schokolade)
- süditalienisch
Etwas Geschichte…
Der Pasticciotto hat angeblich 1745 in Galatina (LE) das Licht der Welt erblickt.
Andrea Ascalone, ein Konditor aus dem Salento, soll das Rezept erfunden haben. Finanzielle Schwierigkeiten brachten ihn dazu, die Mürbeteig-Resten der zuvor gebackenen Sonntagstorten nicht zu verschwenden, sondern weiterzuverarbeiten. Das Resultat überzeugte ihn anscheinend nicht sehr, er nannte es ein «pasticcio» (eine Pfuscherei). Also verschenkte er den ersten Pasticciotto noch warm an einen Passanten, der ihm dafür immer wieder Komplimente machte. Dieser Passant, war Don Silvestro der Pfarrer des Ortes, und so begeistert von diesem kleinen Gebäck, dass er dem ganzen Dorf davon erzählte und somit eine «Pasticciotto-Manie» auslöste. 1
Wie aufbewahren
Ich würde den Pasticciotto im Kühlschrank (z.B. in einem Tupperware) aufbewahren oder einfrieren.
Zutaten
Wenn ich das richtig recherchiert habe wird der Pasticciotto original mit einem sehr raffinierten Weissmehl (Farina di Grano Tenero Tipo «00») hergestellt. Ich verwende hier aber ein helles Dinkel Mehl (z.B. im Coop erhältlich). Ich habe den Pasticciotto auch schon mit dem anderen Mehl zubereitet – Angelo, mein Bruder meinte jedoch er schmecke keinen Unterschied und deshalb gefällt mir die Version mit dem hellen Dinkel Mehl besser. Wenn Du nun das Rezept lieber mit dem italienischen Mehl zubereiten möchtest, gibt’s z.B. in Winterthur einen Italiener «Italianità – Prodotti mediterranei» (Steiggasse 4, 8400 Winterthur) dort habe ich das Mehl immer gekauft.
In diesem Rezept habe ich Rohrzucker verwendet. Du kannst aber auch Birkenzucker verwenden. Andere Arten von Zuckerersatz habe ich noch nicht getestet – aber sind bestimmt auch einen Versuch wert.
Etwas Kurkuma habe ich der Vanillecreme hinzugefügt, einfach damit die Creme etwas gelblich wird. Ausserdem habe ich für die Creme Cashewmus verwendet. Ich finde die Creme wird so einfach cremiger. Ich denke Mandelmus würde hier auch gut funktionieren, wenn Du kein Cashewmus verwenden möchtest – das habe ich jedoch noch nicht ausprobiert.
Pasticciotto alla Crema
- Total Time: 2 Stunden 20 Minuten
- Menge: 10 Stück 1x
- Diät: Vegan
Zutaten
Zutaten für den Teig:
400g helles Dinkel Mehl
70g Apfelmus
180g Margarine
40g Rohrzucker (oder Birkenzucker)
1Msp. Vanille Bourbon*
1 Bio Zitrone
Zutaten für die Creme:
400ml Kokosmilch
20g Maizena
50g Cashewmus
1TL Vanille Bourbon
25g Rohrzucker (oder Birkenzucker)
2Msp. Kurkuma (optional)
Zutaten Finish:
1EL Hafermilch
1TL Melasse (oder Ahornsirup / Dattelsirup; in diesem Falle würde ich 1EL verwenden)
Zubereitung
Zubereitung Teig:
- Helles Dinkel Mehl, Rohrzucker, Vanille Bourbon und die geriebene Schale einer halben bis ganzen Zitrone in eine Schüssel geben und vermengen
- Apfelmus und Margarine in Stücken hinzufügen und mit den Händen zu einem Teig kneten
- Den Teig für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen
- Den Teig zwischen zwei Backpapier bis auf 2 – 3 mm dick ausrollen (Das ausrollen zwischen zwei Backpapier kann etwas mühsam sein, da das Backpapier rutscht; ich klemme beide Backpapier zwischen den Rand der Arbeitsfläche und mich, damit nichts davon rutscht. Dabei gut darauf achten, dass der Teig wirklich 2 – 3mm dick ist, meistens ist der Teig dicker als man denkt. Zumindest geht es mir oft so.)
- Eine Pasticciotto Form als Referenz auf den Teig legen und etwas grössere Rechtecke / Ovale / Kreise mit dem Teigrädchen zuschneiden (20 Stück für 10 Stück insgesamt) (Je nach Backformen reicht die Menge für mehr oder auch weniger)
- Die Pasticciotto Formen mit etwas Margarine einfetten und die zugeschnittenen Teige mit den Händen in die Formen drücken und den vorigen Teig über den Rand abstreifen
- Mit einer Gabel den Teigboden etwas einstechen
- Die Form bis etwas unter den Rand mit der Creme füllen (Wenn man zu viel Creme verwendet kann es sein, dass sich der Deckel beim Backen etwas vom Boden trennt. Oftmals geht es jedoch beim auskühlen wieder zusammen. Trotzdem würde ich die Form nicht mit Creme überfüllen.)
- Den Teig-Deckel darüber legen und mit den Händen den überschüssigen Teig über den Rand abstreifen und etwas andrücken, damit die beiden Teigflächen miteinander verbunden sind (Dafür kann man zum Beispiel auch eine Gabel verwenden und mit den Spitzen dem Rand entlang den Teig etwas nach unten drücken)
- Wiederholen bis die Zutaten aufgebraucht sind
Zubereitung Creme:
- 75ml Kokosmilch und Maizena gut vermengen und zur Seite stellen
- Restliche Kokosmilch in einem Kochtopf aufkochen
- Rohrzucker, Vanille Bourbon, Cashewmus und Kurkuma hinzufügen und mit dem Schwingbesen auf hoher Stufe gut vermengen
- Kochtopf von der Herdplatte nehmen und das Maizena-Kokosmilch-Gemisch hinzufügen, mit dem Schwingbesen gut vermengen
- Kochtopf nochmals auf die Herdplatte stellen (mittlere Stufe) und mit dem Schwingbesen kräftig rühren bis die Masse eindickt
- Zugedeckt abkühlen lassen
Zubereitung Finish:
- Hafermilch und Melasse in eine Schüssel geben und vermengen
- Mit einem Pinsel die Oberfläche der Pasticciotti bestreichen und am Rand entlang jeweils mit dem Pinsel etwas nach unten stupsen, so dass die Teigflächen besser zusammenkleben
- Im vorgeheizten Ofen bei 180°C / Umluft auf unterster Rille 15 – 20 Minuten backen
Notes
Utensilien:
Küchenwaage
Messbecher
Pasticciotto Leccese Formen (Oder andere einzelne Formen)
Schüssel
Zitronenreibe
Wallholz
Pinsel
Teigrädchen
2x Backpapier
Esslöffel
Teelöffel
- Zubereitungszeit: 2 Stunden
- Kochzeit: 20 Minuten
- Kategorie: vegane Desserts
- Methode: Backen
- Küche: italienische Küche
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